A n s p r a c h e bei der vierten Namensweihe
am 28.Mai 1937 im SS-Mütter und Kinderheim-Steinhöring.

Dieser Raum, in dem sich unsere Mütter tagsüber aufhalten, und in dem wir uns jetzt befinden, trägt heute ein feierliches Kleid. Frische Frühlingsblumen schmücken mit ihren leuchtenden Farben und ihrem herrlichen Duft dieses Zimmer, das von Kerzenschein feierlich erhellt ist. Dies deshalb, weil wir im Begriff sind, eine Feier zu veranstalten, in der einem Teil der im Heim geborenen Kinder der Namen gegeben werden soll, und die damit in den Schutz der Sippengemeinschaft der SS aufgenommen werden.
Was wir hier tun, Ist kein religiöser Akt; auch kein Ersatz für eine Taufe; aber auch nicht eine Nachahmung derselben; sondern es ist eine sehr ernste feierliche Angelegenheit, die ausschliesslich von der SS durchgeführt wird.
Wir haben hier keine E r b s ü n d e zu vergeben, oder diese mit Taufwasser abzuwaschen; wie wir auch keine Heidenkinder in eine Religionsgemeinschaft aufzunehmen haben. Derartige Dinge, die uns unverständlich sind, überlassen wir denen, die sich dazu berufen fühlen. Wir SS Männer können nicht glauben, dass ein unschuldiges Kindlein, das gerade eben das Licht der Welt erblickt hat, schon sündhaft und heidnisch sein soll; und dass, wenn es nun stürbe, ihm wegen dieser Sünde der Eingang in die Seligkeit verwehrt würde.

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Ein Schöpfer, der die unendliche Sternenwelt geschaffen, und das grosse Wunder des Lebens auf unserem Erdball erhält, der müsste kleinlich sein, oder zu mindestens nicht viel grösser, als die, die sich als seine Stellvertreter ausgeben, wenn er es zulässt, dass diese Kinder hier deswegen von ihm bestraft würden, weil sie den Segen eines christlichen Herrn nicht empfangen haben.
Wenn dieser Herrgott so menschlich wäre, dass er eine so unwichtige Sache schon mit dem Verlust der Seligkeit bestrafen würde, wie müsste er erst strafend eingreifen und mit Feuer und Schwert darein fahren, wenn er heute in seine Klöster hineinsieht, in die Stätten, in denen Menschen wohnen, die auf ihr irdisches Leben verzichten und sich ganz seinem Dienst geweiht haben.
Wenn man zur Zeit jeden Morgen seine Zeitung aufschlägt und liest, wie unsere Jugend sittlich verführt und verdorben wird von den Stellvertretern Gottes auf Erden, so muss man sich schon fragen: sind denn die Gesetze der Religion, der Moral und des Anstandes nur für die grosse Masse da, und können sich die Männer, die diese Sittengesetze predigen selbst davon ausschliessen? Das eine haben diese Menschen einer überkommenen Weltanschauung nochnicht begriffen, dass man die Gesetze der Natur nicht unbestraft beiseiteschieben oder übertreten darf. Denn die Natur selbst ist die strengste Hüterin und Wächterin ihrer eigenes Gesetze. Sie rächt sich an jedem Lebewesen, wenn es diese Gesetze nicht lernen will, und macht dann aus dem Menschen, der ein Ebenbild seines Schöpfers sein soll, ein Lebewesen, das in seinen verirrten Trieben schlimmer wüten kann, als ein Tier.

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Wenn solche Dinge schon am "grünen Holz" geschehen, dann sollen wir SS-Männer stolz darauf sein, dass man uns " H e i d e n " nennt; denn wir können wohl sagen, dass wir Heiden in diesem Fall bessere Menschen sind, als die, die unserem Herrgott so nahe stehen.
So darf man sich nun auch nicht wundern, wenn in solchen Zeiten eine Unmenge deutscher Frauen und Männer schwer enttäuscht von den Vertretern ihrer Religion dieser den Rücken kehren, weil sie die Lehren, die diese Kirchen als wahr hinstellen, nicht mehr glauben können. Und sie können sie deshalb nicht mehr glauben, weil eben diese Lehren jedem Gesetz der Natur widersprechen. Da aber kein Mensch, und am allerwenigsten der deutsche Mensch ohne eine Weltanschauung leben kann; d.h., dass sich jeder von uns ein Bild machen soll vom Sinn und Zweck des Lebens, hat uns unser Führer A d o l f H i t l e r eine Weltanschauung gegeben, die vollkommen im Stand ist, uns Menschen auf dieser Welt zu glücklichen Geschöpfen zumachen.
Aus dieser nationalsozialistischen Weltanschauung heraus kommen wir heute hier zusammen, um eine national-sozialistische Feierstunde zu begehen.
Wie unsere Urväter, die alten Bewohner unseres deutschen Vaterlandes, einst ihre Kindern in feierlicher Form in die S i p p e aufgenommen haben, so wollen auch wir, insbesondere Sie, die Sie als Paten hier sind, der Mutter und ihrem Kinde das Versprechen geben, dass wir, solange die Beiden leben und unseres Schutzes bedürftig sind, ihnen diesen Schutz nie versagen werden.

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Wir fassen die Patenschaft nicht so auf, dass mit der Abgabe eines kleinen Geschenkes die Angelegenheit für den Betreffenden erledigt ist, sondern wir verlangen von den Paten, dass sie stete ihre schützende Hand über Mutter und Kind ausstrecken.
Aber auch die N a m e n , die unsere Kinder erhalten, sollen unserer Anschauung von der Welt entsprechen. Weil wir nicht glauben können, dass Männer und Frauen, die das irdische Leben verleugnet haben, die allen Freuden das Lebens entsagt und die Arbeit und den Kampf, den dieses Leben nun einmal bringt, aus freien Stücken nicht auf sich genommen haben, sondern sich in Klöster und Zellen eingesperrt und dort ein fragliches, heiliges Leben geführt haben sollen; weil wir nicht glauben, dass diese heute Heilige sein sollen, darum lehnen wir es ab, unseren Kindern Namen zu geben, die an solche fragliche Menschengestalten erinnern.
Unsere J u n g e n sollen einen Namen mit sich durchs Leben tragen, der sie erinnert an K a m p f , an M u t, Tapferkeit und Sitte. Und die M ä d c h e n einen Namen, der an S i t t e , Reinheit und edles Frauentum erinnert. Wir sehen im Namen nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal des einen Menschen vom anderen, sondern wir sehen den Namen gleichsam als ein blinkendes Schild, das jeder vor sich trägt, und das ihn kennzeichnet als einen edlen und tapferen Menschen. - So wie uns unser Familien-Name stets an unsere Sippe erinnert, an alle die vielen Hunderte von Männern und Frauen, die bereits diesen Namen schon in früheren Jahrhunderten getragen haben, und alle die Vielen

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die ihn noch tragen werden in den nächsten Generationen, so sollen unsere Vornamen sein, wie das eigene Gewissen. Ein Mahner an heldische Haltung in guten und schlechten Stunden unseres Lebens.
So bitte ich Sie nun, meine Mütter, mit ihren Kindern hierher zu treten und den Namen für ihr Kind entgegen zu nehmen.
 
 
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